Ellipse: Prall und Proll
     

 

             An der Grube

Wie versteinert stand der Gatte,
schwarz der Anzug, die Krawatte,
stumm, gefasst und ohne Regung,
nichts erkennbar von Bewegung,
vor dem tiefen, feuchten Lager,
in dem Jill, so blass, so mager,
schlafen wird für alle Zeiten
bis in ferne Ewigkeiten.

Neben ihm stand schluchzend Torben,
weinte als wär ihm die Eine,
die er liebte so wie keine,
ihm alleine nur gestorben,
galt er,ja als Freund im Hause,
schon seit Jahren ohne Pause,

Haltlos wankte er gebrochen,
tief, ganz tief in sich verkrochen,
und die Ströme seiner Tränen
glichen dann und wann Fontänen.

Was ihm fehlte, das war Würde.
So nur trägt man schwerste Bürde.
   Kurz und gut, der arme Sack
   war schon mehr als nur ein Wrack.

Tröstend griff der gute Gatte,
der jetzt keine Frau mehr hatte
zu der Hand des Freundes Torben,
dem die Lebenslust verdorben,
um den Freund, den besten, größten,
aufzubauen und zu trösten;
machte dazu nur paar Worte,
sanft, piano, nicht grad forte:

Sei gefasst, denn schon ab morgen
will ich wieder für dich sorgen.
Musst nicht jammern, weinen, fluchen!
Werd ein neues Weib mir suchen.

Und ich heirat auch bald wieder,
löse jeder gern ihr Mieder.
Schon nach eben mal paar Wochen
ist die größte Not gebrochen,
schätzungsweise sechs bis sieben,
dann kannst du auch wieder lieben.

 

              ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ     ̶    ᵕ         X