Ellipse: Prall und Proll
     

 

 

             Adam ohn´ Eva

Dort unten im Garten von Eden
da kennt der Allmächtige jeden;
das will nichts Besonderes heißen,
aus Strümpfen wird keinen das reißen;
es gibt ja da unten nur einen,
der steht schon auf strammen zwei Beinen,
heißt Adam, ein homo erectus,
als solcher ein homo perfectus.

Herr Adam blickt grau und verdrießlich,
auch grimmig, er strotzt ja längst schließlich
vor Power, Hormonen und Kräften
und weiß nicht wohin mit den Säften.

So klagt er, ist stinkig und sauer
auf Gott seinen Schöpfer, Erbauer:
Allmächtiger, Eden ist öde,
ich sitze nur rum und verblöde;
zum Quatschen da ist nur die Schlange,
zum Teufel, das bring´ ich nicht lange!

Ich brauche was Schönes und Nettes,
nicht nur für den Rand meines Bettes,
nicht supergescheit und nicht dämlich,
bescheiden auch kinderlieb, nämlich
ich will keine ganz böse Sieben,
viel mehr was zum achten und lieben;
sie sei mir zu vielem zu Nutzen
auch ein Mal pro Woche zum Putzen,
sie sollte mir treu sein, ergeben
für immer und ewig im Leben.

Der Vater, der Herr aller Dinge:
Das ließe sich machen, das ginge,
doch brauch ich dazu deine Beine
als Baumaterial für die Feine;
wir wollen sie Eva dann nennen,
vor Liebe zu ihr wirst Du brennen.

Doch Adam ist wenig begeistert
von dem, wie der Herr das so meistert;
zu hoch sei der Preis von zwei Beinen
- so will es ihm, Adam, erscheinen -,
um nicht nur mit Schlangen zu tratschen
und weiter alleine zu latschen
durch Felder und Wald und durch Wiesen.

Hätt´ auch sich als schwierig erwiesen,
mit ohne die Beine zu laufen,
und Beine, die kann man nicht kaufen.

Um gleich diesen Deal mal zu wandeln,
will Adam mit Gott gern verhandeln;
er lächelt, er schürzt seine Lippe
und fragt ihn Was gibt´s für `ne Rippe?

 

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