Ellipse: Prall und Proll
     

 

                 Abreise

Hilde sitzt mit Evalein
und der zweiten Flasche Wein
auf dem Sofa vorm Kamin,
und sie reden nur von Wien,
ihrem nächsten Reiseziel,
das schon manchem gut gefiel.

Eva schluchzt, sie kann nicht mehr,
selbst das Reden fällt ihr schwer.
sie versinkt aus banger Wut
tief in einer Tränenflut
und lehnt sich,so gut sie kann,
an die Freundin Hildchen an.

Eva klagt: Mich macht verrückt,
was fast jeden sonst beglückt.
Wenn ich mal verreisen muss,
ist mit meiner Ruhe Schluss.
Tags zuvor mach ich fast schlapp,
glaube oft, ich nibble ab.

Was am Vortag so passiert,
wirkt stark unkoordiniert.
Seelisch völlig aus dem Lot
fühl ich Chaos nur und Not.
Gänzlich fehlt mir dann der Schlaf,
zähle ich auch Schaf um Schaf.
Ja, es ist ein echter Frust,
hab zum Reisen keine Lust.


Hilde, eine Frau der Tat,
weiß auch jetzt gleich besten Rat:
Tricksen wir die miese Laus,
diesen schlimmen Vortag, aus.
Fahren wir doch einfach bloß
einen Tag nur früher los.

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